Freitag, 29. August 2014

2. Brief aus Davons Wacht


Das klingt schlecht. Schiffe mit schlechtgelaunter Besatzung haben sicherlich was von Gefangenenschiffen. Wenn dieser Jakarn dich dann auch noch ›Hübscher‹ nennt, macht es das bestimmt nicht besser. Deine Geschichte klingt ziemlich interessant. Wobei ich den Teil mit dem ›als Ork in die Vergangenheit reisen‹ schon ein bisschen seltsam finde. Wie hat sich das angefühlt? Sowas würde ich gerne mal ausprobieren. Kommt bestimmt nicht alle Tage vor. Aber ausgerechnet als Ork ...
Was ich mit dem Artefakt gemacht hätte? Mmh ...
Ich glaube, ich hätte es behalten. Vielleicht ist es wirklich gefährlich, aber das kann man erst nach eingehender Forschung wissen. Ich wette, dieser Neramo-Elf sieht das ähnlich. Apropos, wenn du mir diese Lerisa nicht vorstellen kannst, dann vielleicht Neramo? Wenn er dir einen Dwemer-Apparat geschenkt hat, wird er dich wohl nicht hassen, oder? Diese Dwemer-Spinne musst du mir auch unbedingt zeigen.

Ja, mitten im Krieg ist gut. Davons Wacht wurde von den Bündnis-Truppen belagert. Für einen Haufen Orks sind die schon verdammt gerissen. Ihr habt Glück, dass es bei euch so friedlich ist. Krieg ist ziemlich anstrengend. Aber Dunmer haben sehr eigene Methoden, damit umzugehen. Die haben doch tatsächlich einen Knochenkoloss beschworen. Mmh, ich glaube, du weißt gar nicht, was das ist? Nun, ein Knochenkoloss ist ein riesiger Koloss aus Knochen. Also, eine Art Atronach oder so etwas. Eigentlich sehen sie aus wie ein wandelnder Haufen Knochen in Menschengestalt. Das Ding heißt Balreth und hat angeblich schon im Krieg des Sechsten Hauses mitgekämpft.
Aber vielleicht sollte ich vorne anfangen:

Holgunn, der Offizier, bei dem ich mich gemeldet habe, hatte mich ja zu einem dunmerchen Magier geschickt, Tanval Indoril. Der hat mich beauftragt, in die Gruft seiner Familie einzudringen und dort den Schädel seines Urahnen Nam Indoril zu stehlen. Dunmer haben eine seltsame Moral mit ihren Toten. Und diese Grüfte sind unheimlich. Nam hatte zwar etwas dagegen, dass ich seine Gebeine an mich nehmen wollte, aber ich konnte ihn schnell überzeugen. Tanval hat mich dann wieder zu Holgunn geschickt. Der Dunmer wollte das Ritual vorbereiten und Holgunn hat mich beauftragt, Belagerungswaffen zu zerstören. Als ich damit fertig war, sind diese Bündnisratten doch tatsächlich schon aus Richtung Hafen in die Stadt gekommen! Ich musste als zu Tanval und sein Ritual verteidigen. Und am Ende dieses Rituals hatte er diesen Koloss beschworen. Balreth. Der hat dann allerdings auch erfolgreich die Bündnis-Truppen verjagt. Blöd nur, dass Tanval ihn nicht kontrollieren kann.
Er hat seinen Sohn geschickt, um die Sache zu richten. Ich bin mir nicht sicher, ob Garyn das schafft. Er ist wenig kriegerisch, vor allem für einen Dunmer. Aber ist nicht meine Sache. Jetzt, wo Davons Wacht gesichert ist, kann ich mich endlich auf die Suche machen.

Da fällt mir noch eine interessante Sache ein. Nach der Belagerung, auf dem Weg aus der Stadt, habe ich einen Dunmer getroffen, der mir irgendwie seltsam vorkam. Er stellte sich als Naril vor und bat mich um Hilfe. Er wollte sich eine Flasche ›Amayas Tränen‹ vom Hafenwirt ›ausborgen‹. Selbst wollte er sich wohl die Hände nicht schmutzig machen. Sieht Dunmern ja ähnlich. Aber es war ne Menge Geld drin, also hab ich zugesagt, ihm zu helfen. Wenn ich geahnt hätte, dass die Septime so schwer zu verdienen sind ...
Ich hab mich also im Hafen nach diesem Wirt erkundigt und erfahren, dass er keine Ratten ausstehen kann. Und keinen Gesang seiner Gäste. Da ich keine Ratten fangen wollte, hab ich mich nach den Gästen erkundigt und von einem Dunmer erfahren, der gerne anfängt zu singen, wenn er betrunken ist. Am Besten sollte ich ihn mit einem starken Alto-Wein abfüllen. Alto-Wein ist leicht zu kriegen. Das Zeug trinkt außer Altmern ja niemand. Also, niemand, der bei Verstand ist.
Ich besorge mir also eine Flasche Alto-Wein und schenke sie an den Dunmer. Meine Ohren schmerzen immernoch. Ich konnte zwar den Auftrag ausführen, aber meine Ohren. Dieser Dunmer hatte ein Gekrächze an den Tag gelegt, furchtbar. Irgendwas von Klippenläufer und total neben dem Ton. Und in der Stimmlage eines Hexenraben. Furchtbar.

So, jetzt will ich aber die Stadt hinter mir lassen. Mal sehen, was im Süden auf mich wartet. Ich muss nach Gramfeste. Meine Chancen stehen besser, diese Sklavenjäger da zu finden.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen